Antirussische Propaganda statt Aufklärung

Der Ermittlungsbericht zum Absturz der MH 17 führt die Öffentlichkeit erneut in die Irre

2014 wurde über der Ostukraine eine malaysische Verkehrsmaschine (MH 17) abgeschossen. Insgesamt kamen 298 Menschen ums Leben, die Mehrheit von ihnen niederländische Staatsbürger.

Eine „internationale Ermittlungskommission“ beschuldigt jetzt drei Russen und einen Ostukrainer, den Anschlag zwar nicht durchgeführt, die entsprechende Abschuss-Rakete aber in die Ostukraine gebracht zu haben. Die Vier sind jetzt von der niederländischen Polizei zur internationalen Fahndung ausgeschrieben worden, und die gleichgeschaltete westliche Presse hetzt unisono gegen den russischen Präsidenten Putin, der zum eigentlichen Urheber des Anschlags erklärt wird.

Wie die Sache tatsächlich abgelaufen sein dürfte, habe ich schon in meiner Schrift „Grundlagen einer neuen Politik“ 2015 ausgeführt (S. 10f. Zu dieser Broschüre s. a. https://www.wolfgang-gedeon.de/schriften/grundlagen-einer-neuen-politik/ und ebd. auch  zum Bezug der Broschüre):

„Das letzte Produkt solcherart Politik dürfte der Absturz der MH 17 über der Ukraine im Juli 2014 gewesen sein. Dem Westen gelang es damit, die internationale Stimmung und auch die Stimmung der eigenen Bevölkerung entscheidend zu manipulieren, so dass größere Teile der Bevölkerung der von den Amerikanern gewollten und geplanten Sanktionspolitik gegen Russland zustimmten.

Was geschah beim Absturz der MH 17? Die erste Frage bei jedem Mord ist in der Kriminalistik immer: Wer hat ein Motiv? Cui bono? Für die amerikanisch-westliche Politik und ihre Propaganda war diese Flugzeugkatastrophe von unschätzbarem Wert, für die Separatisten und die russische Seite dagegen ist so ein Propagandawert nicht zu erkennen. Im Einzelnen: Einige Tage vor dem Abschuss der MH 17 haben die Separatisten eine ukrainische Transportmaschine vom Typ Antonow abgeschossen. Sie bewegte sich auf einer Flughöhe auf der auch zivile Flugzeuge verkehren. Demnach war klar, dass die Separatisten in der Lage waren, Flugzeuge aus solcher Höhe abzuschießen. Spätestens jetzt hätte die Kiewer Regierung den Luftraum weiträumig sperren müssen, was sie aber nicht getan hat. Westliche Kritiker werfen ihr vor, aus Gewinnsucht so gehandelt zu haben, denn die Überflugrechte brachten finanzielle Einnahmen. Für ein paar Dollar hätte es also die Kiewer Regierung billigend in Kauf genommen, dass die Separatisten eine zivile Verkehrsmaschine abschießen konnten – ein schwerwiegender Vorwurf, aber längst nicht so schwerwiegend, wie der andere mögliche: Die Kiewer Regierung hat den Abschuss der MH 17 nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern bewusst provoziert, um ihn propagandistisch ausschlachten zu können. Der Separatist Strelkow berichtet in diesem Zusammenhang von einem Ereignis, das sich ca. vier Wochen vor Abschuss der MH 17 zutrug: Ein ukrainisches Militärflugzeug tauchte kurz im Abschussbereich der Separatisten auf, wechselte abrupt den Kurs und verschwand wieder. Hinter dem Militärflugzeug bewegte sich ein ziviles Privatflugzeug. Erst in letzter Sekunde hätten die Separatisten, die das Militärflugzeug abschießen wollten, gewärtigt, dass sie dabei tatsächlich das Zivilflugzeug getroffen hätten.

In diesem Zusammenhang muss man den Vorwurf Russlands gewichten, man habe auf dem Radarschirm kurz vor dem Abschuss der MH 17 ein ukrainisches Militärflugzeug vom Typ Su-25 gesichtet. Kiew bestreitet das, was natürlich nichts besagt; interessant aber, dass die Amerikaner, die diesbezüglich lückenlose Satellitenaufnahmen haben, diese bis heute nicht herausrücken! Mit diesen Bildern könnte unter anderem auch sehr schnell geklärt werden, ob es eine Su-25 in der Nähe der MH 17 gegeben hat oder nicht.

Soweit die großen Fakten, die jedem Zeitungsleser zugänglich sind. Man kann davon folgenden Ablauf ableiten: Die ukrainische Regierung stellt den Separatisten eine Falle. Sie lässt internationale Flugzeuge durch einen von separatistischen Abschussrampen erfassten Luftraum fliegen, um einen entsprechenden Abschuss zu provozieren. Dabei hat sie unter Umständen zusätzlich, als „Lockvogel“, eine ukrainische Militärmaschine eingesetzt, die die Route des Zivilflugzeuges kurz zu kreuzen hatte. Die Falle schnappte zu, die Separatisten, die eine Su-25 abzuschießen wähnten, schossen das in deren Nähe fliegende Zivilflugzeug MH 17 ab – ein diabolischer Plan, der sein Ziel, die propagandistische Rückendeckung für die Sanktionspolitik, erreicht hat; fast zu diabolisch, um in den Gehirnen der Kiewer Putschisten Jazeniuk, Poroschenko und Co. erdacht worden zu sein! Wie im gesamten Ukraine-Konflikt waren sie mutmaßlich auch hier nur ausführendes Organ amerikanischer Pläne: Die MH 17-Katastrophe atmet in jedem Detail den Geist amerikanischer Geheimdienste, und eine Opferung unschuldiger Menschen ist für diese kein allzu großes Problem. – Soviel zur moralischen Grundlage amerikanischer Geopolitik!“

Besonders muss noch einmal hervorgehoben werden, dass Russland von vorn herein von der Teilnahme an der sog. internationalen Ermittlungskommission ausgeschlossen wurde und die Amerikaner wichtiges Bildmaterial nach wie vor nicht veröffentlichen.

Der Vorfall in westlicher Interpretation (Putin als Täter!) war die entscheidende propagandistische Grundlage für den Westen, die auch bei der eigenen Bevölkerung unpopulären Wirtschafts-Sanktionen gegen Russland durchzusetzen. Nachdem sich auch in Deutschland immer mehr Politiker gegen die betreffenden Sanktionen stellen, soll über den jetzt veröffentlichten obskuren Ermittlungsbericht wieder neues Öl ins Feuer der antirussischen Politik gekippt werden.

 

Dr. Wolfgang Gedeon, MdL

20.06.2019

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