Interview mit dem SWR. Dieser fragt u.a. nach dem Holocaust-Mahnmal in Berlin. Dr. Wolfgang Gedeon ist der Meinung, dass der Schwerpunkt von Denkmälern etwas positives sein sollte. Deshalb gibt es auch (vermutlich) in keinem anderen Land als Deutschland derartige Denkmäler (in der Mitte ihrer Hauptstadt) für die negativen Ereignisse der Geschichte. Andere Länder stellen Denkmäler für positive Erinnerungen auf.
Denkmäler wie das Denkmal für die ermordeten Juden Europas sind gesellschaftlich durchaus umstritten. Auch Prominente jüdischen Glaubens wie Henryk M. Broder haben dieses scharf kritisiert. Ignatz Bubis (FDP), Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland, kritisierte es als „Renationalisierung der Erinnerung von Deutschen für Deutsche“.
Mit den enormen Kosten des Denkmals hätte man der jüdischen Bevölkerung sinnvoll(er) helfen oder man hätte bereits existierende Denkmäler besser pflegen können. Es ist daher extrem einseitig und verlogen, wenn Dr. Wolfgang Gedeon Antisemitismus unterstellt wird, nur weil er ebenfalls zu den Kritikern des Denkmals gehört.
- Fünf Jahre Holocaust-Mahnmal – Eine Polemik von Henryk M. Broder